Am Anfang habe ich niemandem davon erzählt, dass ich mir einen Blog aufbauen will. Erst später, als ich mir ganz sicher war, dass ich es wirklich will, redete ich langsam darüber. Denn nach all meinen Recherchen, ersten erfolglosen Starts und vielen Lektionen wusste ich, dass es ohne diese tiefe innere Überzeugung nur eine Frage der Zeit ist, bis du wieder aufgibst. Also war ich gewappnet auf all die Fragen und Reaktionen:

  • „Ein Blog? Wozu das denn?“
  • „Das wäre nichts für mich. Immer am Computer sitzen …“
  • „Bloggen? Echt? Kannst du das mit der ganzen Technik?“
  • „Ich habe auch schon oft daran gedacht. Das macht bestimmt Spaß.“
  • „Ich kann zwar ganz gut schreiben, aber bloggen … Ich wüsste gar nicht, wie ich damit anfangen sollte.“
  • „Kann man damit auch Geld verdienen?“

Das waren einige Reaktionen darauf, als ich erwähnte, dass ich mir einen Blog aufbauen wollte. Von Stillschweigen und Ablehnung bis zu leiser Bewunderung war alles dabei. Und vor allem viele Fragen. Fragen, die ich mir selbst auch oft gestellt hatte. Solange, bis ich Klarheit hatte. Denn ohne Klarheit wäre mein ganzes Tun hier sinnlos. Wobei wir schon bei dem ersten Grund fürs Bloggen sind:

Grund 1: Sinn finden und stiften

Meine Anstellung hatte schon längst aufgehört, mir Freude zu bereiten, als ich mich vor vielen Jahren entschlossen habe, etwas ganz anderes zu machen. Ich wollte kreativ arbeiten, meine eigenen Ideen verwirklichen. Und vor allem wollte ich zu Hause sein.

Denn ich habe es nicht mehr ertragen, meine kostbare Zeit mit Aufgaben zu füllen, die meinem Wesen nicht entsprachen. Es ergab auch keinen Sinn für mich, meine eigenen Werte nicht zu achten, um den Forderungen und Erwartungen anderer genügen zu können.

Ich wollte mich wieder auf das besinnen, was mich erfüllt: Meine Familie und mein Zuhause. Natur und Kultur. Lesen und Lernen. Gestalten und Schreiben. Frei sein, kreativ sein, Neues entdecken, etwas aufbauen.

Zeit für das Wesentliche haben.

Ein Blog ermöglicht dir diese kreative Vielfalt und verschafft dir neue Perspektiven. Du kannst schreiben und gestalten, entwickeln und wachsen. Beim Schreiben bist du eng mit dir selbst verbunden, und mit jedem veröffentlichten Artikel stellst du eine Verbindung zu deinem Leser her.

Das ist der Sinn eines jeden Artikels: deinen Leser zu erreichen und zu berühren, sie zu bewegen und weiterzubringen. Sobald mir das gelingt, ergibt alles einen Sinn.

Grund 2: Stille entdecken

Schreiben ist für mich die ideale Form, leise und überlegt mit Menschen in Kontakt zu treten. Ich mag es nicht so laut, auch Musik höre ich lieber leise. Was mich berührt, ist der Klang, die Stimmung. Dafür muss es nicht laut sein, im Gegenteil, alles Laute erstickt die zarten Zwischentöne. Ob in Gesprächen mit Menschen oder allein mit sich selbst:

Was ungesagt bleibt, ist oft das Entscheidende. Und das hörst du nur, wenn du still bist und genau zusiehst. Oder wenn es um dich herum ganz still ist, und du genau hinhörst.

Zitat von Kurt Tucholsky über Stille

Die innere Stimme braucht Stille, um gehört zu werden

Das Schreiben ermöglicht dir, all diese feinen Töne festzuhalten, darüber nachzudenken und sie in ein neues Bild zu rücken.

Grund 3: Kreativität entfalten

Schreiben ordnet die Gedanken. Ein Blog ist wunderbar, um Ideen zu sammeln, zu ordnen und individuell zu präsentieren. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.

Bloggen vereint alles, was deiner kreativen Seele Freude bereitet: Schreiben, gestalten, kommunizieren. Entdecken, ausprobieren, lernen, entwickeln.

diverse Tätigkeiten beim Bloggen

Bloggen ist kreativ

Du kannst deine Fachkenntnisse auf deinem Lieblingsgebiet erweitern und vertiefen, verschiedene Ausdrucksformen entdecken und erlernen, interessante Menschen kennenlernen, digitale Produkte entwickeln und – ja, auch das ist möglich – sie mit Hilfe deines Blogs verkaufen. Ganz ohne komplizierten Online-Shop … aber das ist ein anderes Thema.

Grund 4: Wachsen & Verändern

Das Schöne beim Bloggen ist der Prozess, der dadurch in Gang gesetzt wird. Du fängst mit einem Thema an, das dir liegt. Während du schreibst und recherchierst, fällt dir etwas Neues ein. Nach dem Veröffentlichen öffnet sich ein neues Fenster.

Du beginnst, deine Artikel zu promoten und merkst, dass es dir Freude bereitet, wenn sie auf Resonanz stoßen. Oder du erhältst keine Rückmeldungen und fragst dich, was du jetzt ändern kannst. Du suchst nach Gründen und startest neu. Du fragst andere um Rat, holst dir professionelle Hilfe, schließt dich Gleichgesinnten an.

Solange, bis du nicht nur laufen, sondern springen kannst.

Solange, bis du dort ankommst, wohin es dich zieht.

Grund 5: Mit Herz & Wort Kontakte knüpfen

Sprache verbindet Menschen. Die Wahl deiner Worte zeigt, wer du bist, was du denkst und was du fühlst. Die Art, wie du schreibst, sagt unendlich viel über dich aus. Und das Thema, das dich bewegt, kann ein anderes Herz erreichen und dadurch an Bedeutung gewinnen.

Schreiben verfeinert deine Sprache und erweitert dein Wissen. Und öffentliches Schreiben bewegt dich, genauer nachzudenken, Verantwortung zu übernehmen und deinen Beitrag zu leisten.

Deine Texte spiegeln deine Persönlichkeit wider und lassen dir auf Dauer keine Chance, dich zu verstecken oder zu verstellen. Das ist ein willkommener Nebeneffekt beim Schreiben, dem kein Bloggerherz auf Dauer entkommt.

Bloggen ist vielfältige Kommunikation

Grund 6: Vielfalt leben

Es wird nie langweilig. Weder beim Erstellen der Inhalte für den Blog noch bei den Randbedingungen, um die du dich kümmern musst: um strukturelle Maßnahmen, technische Aktualisierungen, rechtliche Anpassungen, Design und Branding, Produktentwicklung, Aufbau deiner Leserschaft, stimmiges Marketing …

Ein Blog ist so viel mehr als nur ein Medium, um seine Texte zu veröffentlichen. Ein Blog kann vieles sein:

  • das verbindende Element zwischen Firma und Kunde
  • eine Quelle der Inspiration für Menschen, die allein vor dem Computer sitzen
  • der Auslöser für eine große Bewegung
  • ein Problemlöser für Tüftler und Suchende
  • die Basis für ein zukünftiges Business

Bloggen findet auf einem großen, bunten Spielfeld statt. Mit Spielern, die ihre eigenen Regeln aufstellen und selbst entscheiden, mit wem und wie sie vorzugsweise spielen. Nicht nur die Spielregeln, auch die Rahmenbedingungen sind flexibel.

Wenn du die Kunst des Fliegens Bloggens erlernst, hindert dich niemand daran, abzuheben …

Träumen ist schön, umsetzen ist wunderbar

Grund 7: Bewusst entscheiden und handeln

Dass der Aufbau eines Blogs nicht einfach und schnell erledigt ist, wurde mir nach und nach bewusst. Und genau darum geht es auch: Bewusster zu werden, um das Wesentliche wahrzunehmen. Das, was für dich wesentlich ist, was du vermitteln willst.

Ohne diese Klarheit fällt es einfach schwer, neue Beiträge zu schreiben, abwechslungsreiche Themen zu finden und in die Tiefe zu gehen.

Und kaum ist dir bewusst, warum du bloggen willst, folgt schon die nächste Frage:

Werde ich die Menschen erreichen, die ich ansprechen will? Lohnt sich die Mühe bei all der Konkurrenz im Google-Universum?

Die Antwort führt direkt zum letzten Punkt:

Grund 8: Selbstvertrauen stärken

Ob sich etwas lohnt, kannst du nur herausfinden, indem du dich auf den Weg machst.

Im Vertrauen darauf, dass  du erreichst, was du dir vorgenommen hast. Voller Vertrauen, dass du es genauso gut kannst wie all die anderen. Mit der Gewissheit, dass Fehler unvermeidlich sind und alles seine Zeit braucht.

Dein Blog hilft dir dabei, diese Sicherheit aufzubauen. Du entwickelst eine Schreibroutine, findest deinen eigenen Stil und stehst selbstbewusst für dich ein.

Auch wenn ich mir sicher bin, dass es immer wieder neue Stolpersteine zu überwinden gilt: Lass dich nicht davon abhalten, weiterzugehen.

Es ist dein Weg. Vertraue dir.

Die Tatsache, nicht zu wissen, was noch alles passiert, macht die Reise erst spannend. Ob sich der Aufwand letztendlich lohnt, stellt sich später heraus, ganz zum Schluss. Und wann Schluss ist, bestimmst du selbst.

Ich bin hier ganz zuversichtlich und denke dabei an Oscar Wilde, der gesagt haben soll:

Zitat von Oscar Wilde über das gute Ende

Selbstvertrauen bedeutet, dir selbst zu glauben, dass du auf dem richtigen Weg bist

„Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.“
Oscar Wilde

Fazit

Wenn du Zweifel hast, ob es sich lohnt, einen Blog zu starten, frage dich, was dir daran besonders wichtig ist. Was du persönlich anstrebst. Denn ob sich etwas lohnt, ist immer eine Frage der Perspektive – deiner Perspektive.

In diesem Sinne wünsche ich dir, dass du offen bist für etwas Neues, dessen Ende du nicht kennst.

 

 

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