Du hast die Macht. Trau dich!

Macht ist das Gegenteil von Ohnmacht. Wer in Ohnmacht fällt, verliert im wahrsten Sinne des Wortes das Bewusstsein. Plötzlich wird es dunkel, und wenn du wieder aufwachst, erinnerst du dich nicht an diese Lücke.

Für kurze Zeit warst du abwesend, in einer anderen Welt, völlig hilflos. In diesem Moment bist du völlig der Willkür und dem Wohlwollen des Lebens ausgeliefert. Entweder dich selbst überlassen oder auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen, die dich wieder auf die Beine stellen, dich wachrütteln, dir beim Aufstehen helfen und dich festhalten, bis du wieder alleine stehen kannst.

Als junge Frau bin ich oft ohnmächtig geworden, regelrecht in mich zusammengesackt und umgefallen. Mein Kreislauf war einfach zu schwach. Als ich wieder wach wurde, stützten mich manchmal fremde Menschen, um mir wieder auf die Beine zu helfen. Einmal war ich allein, fand mich auf dem Boden liegend im Kinderzimmer wieder, mit dem Milchfläschchen für meine kleine Tochter in der Hand.

Es dauert manchmal lange, nicht nur seinen Körper, sondern auch sein tiefes Selbst genau zu kennen und zu akzeptieren. So genau und so innig, dass du dir deiner verborgenen Talente, Stärken und Werte bewusst wirst. Dieser Moment ist magisch, denn jetzt kannst und willst du sie nicht mehr verbergen. Weil du spürst, dass sie zu dir gehören und nur darauf gewartet haben, endlich von dir beachtet und ans Licht geholt zu werden.

Damit sie dir dein Selbstvertrauen zurückgeben, das du im Schattenspiel des Lebens verloren hast. Damit du deine Flügel wieder ausstrecken kannst, auch wenn du zum Fliegen noch viel Übung brauchst. Und damit du die Macht über dich selbst zurückeroberst, die du ohne Absicht anderen überlassen hast.

Es lohnt sich so sehr, diese Suche nie aufzugeben, denn ohnmächtig zu sein und sich ohnmächtig zu fühlen, ist beängstigend – nicht nur auf körperlicher Ebene. Seine Macht zurückzugewinnen, ist befreiend.

Du kennst das Gefühl der Ohnmacht? Dann kennst du auch den tiefen Wunsch, endlich wieder die Flügel auszubreiten, frei und weit. Wieder stark zu sein statt hilflos und ängstlich, selbstbestimmt statt fremdgesteuert.

Höre nicht auf, aktiv nach Lösungen zu streben. Hilflosigkeit macht unsicher. Geh durch die Angst und hol dir dadurch deine Macht zurück.

Drei Lektionen brauchst du, um deine Ohnmacht in Macht zu verwandeln:

Lektion 1: Wissen

Zu verstehen, was da gerade passiert, erleichtert den Umgang mit der Situation. Informationen und Fakten helfen dir, Fragen zu klären und Lösungen zu finden. Deine Gefühle und deine Intuition helfen dir, die richtige Entscheidungen zu treffen. Verdrängen, Ausweichen und Überspielen bringen dich in keinem Bereich weiter. Wissen und Herzensweisheit dagegen verschaffen dir einen Vorsprung und geben dir Sicherheit.

Sich informieren, mit anderen austauschen, reflektieren, zur Ruhe kommen, in sich gehen, lesen, etwas Neues lernen – das ist es, was dich weiterbringt.

Niemand kann alles wissen, doch jeder kann um Unterstützung bitten und lernen in dem Bereich, der ihm am Herzen liegt. Damit es gelingt, dein Leben mit dem anzureichern, was dir Freude bereitet und dich erfüllt. Statt dich permanent mit dem zu belasten, was dir deine Energie raubt und dich zusehends erschöpft.

Wissen verschafft Sicherheit.

Lektion 2: Vertrauen

Die Kontrolle über etwas zu verlieren, ist unheimlich und beängstigend. Du fühlst dich hilflos, ausgeliefert und orientierungslos. Es kommt in den verschiedensten Bereichen des Lebens immer wieder vor, dass wir nicht kontrollieren können, was gerade passiert. Doch auf eins kannst du fest vertrauen:

Wir können selbst entscheiden, wie wir mit unseren Gedanken umgehen und wie wir darauf reagieren.

Vertraue dem Leben, hör auf dein Herz. Glaube daran, dass das Leben es grundsätzlich gut mit dir meint. Wenn die Dinge nicht so laufen, wie du es dir wünscht, komm zur Ruhe. Denke nach. Finde einen anderen Weg, der jetzt zu dir passt. Entscheide dich dafür, aktiv zu sein.

Es hilft dir nicht weiter, die Verantwortung oder gar Schuld bei anderen zu suchen, denn darauf hast du wenig Einfluss.

Finde heraus, was du selbst dazu beitragen kannst, damit es dir besser geht. Vielleicht ist es nur eine unbedeutende Kleinigkeit, ein flüchtiger Gedanke:

• Du verspürst plötzlich den Impuls, den Keller auszuräumen …
  Mach es, denn äußere Ordnung schafft Klarheit und Erleichterung.
• Du denkst schon länger, dass dein Beruf/Job dir keinen Spaß mehr macht …
  Finde die genauen Gründe dafür heraus, damit du etwas daran ändern kannst.
• Du hast das Gefühl, dass du irgendwie feststeckst …
  Sei ehrlich zu dir und frage dich, was du am liebsten nicht mehr tun würdest und was dich stört.

Ein Gedanke ist wie ein Funke, den du entzünden kannst.

Gerade darin liegt die Kunst des Vertrauens: Beginne mit einem kleinen Schritt in die Richtung, die du anstrebst, auch wenn du noch unsicher bist. Jeder kleine Schritt hilft dir, dich mehr zu öffnen und dir mehr zu vertrauen.

Manchmal besteht der erste Schritt darin, andere um Hilfe zu bitten und Hilfe zuzulassen, wenn du selbst nicht weiterkommst.

Trau dich!

Vertrauen macht stark.

Lektion 3: Erfahrung

Je mehr du dir vertraust, umso mehr traust du dir zu.

Je mehr du dir zutraust, umso mehr lernst du.

Je mehr du lernst, umso mehr kannst du.

Je mehr du kannst, umso mehr Erfahrungen sammelst du.

Je mehr Erfahrungen du hast, umso sicherer wirst du.

Je sicherer du bist, umso weniger Angst hast du.

Erfahrungen sorgen für Klarheit und Selbstbewusstsein. Sie helfen dir, deine Richtung zu finden und für dich einzustehen. Wenn du selbstbewusst und klar denkst, weißt du, was du zu tun hast. Du stellst es nicht mehr in Frage, dir fehlt es nicht an Kraft. Du setzt es um, denn du hast die Macht dazu.

Erfahrung sorgt für Klarheit.

Alles beginnt mit Vertrauen. Vertrauen zu dir selbst, zu anderen und in das Leben, das es gut mit dir meint.

Willst du wissen, ob du Vertrauen ausstrahlst? Hier kannst du es nachlesen und für dich prüfen, ob die 7 Anzeichen für Vertrauen bei dir gut ausgeprägt sind.

Vertrau dir, trau dich.