Warum reden alle von To Do’s? Warum setzen wir uns selber so unter Druck in dem Glauben, alles schaffen zu müssen; je mehr umso besser, je schneller umso zufriedener, je besser umso bewundernswerter.

Bei all den ToDo’s ist es kein Wunder, dass wir manchmal vergessen, was wir uns stattdessen wünschen. Es ist an der Zeit, die To-Do-List durch eine To-want-List zu ersetzen. Grandiose Idee – aber nicht von mir, sondern von Judith Peters! Judith sprüht vor kreativen Einfällen, die sie gar nicht schnell genug in die Welt bringen kann 🙂

Angesteckt durch diese Idee, wollte ich voller Elan sofort loslegen und meine To-want-List schreiben – aber ich steckte fest. 

Ganz ehrlich: statt erfüllt zu sein von Wünschen und Zielen, dich ich erreichen wollte, geriet ich zuerst in Zweifel darüber, was ich nicht wollte. Und gleich danach wurde ich durchströmt von Dankbarkeit für das, was bereits da ist. Herausgekommen ist eine lange Liste von Dingen, für die ich dankbar bin. 

Am Ende bleibt ein einziger Wunsch übrig.

Mein großer Wunsch

Manchmal frage ich mich, warum ich nicht das Bedürfnis habe, rund um die Welt zu reisen. Ich war noch nie in Japan, Thailand oder Südafrika. Auch das Taj Mahal, die Polarlichter am Nordpol oder den Buckingham Palace in London kenne ich nur von Fotos und Filmen.

Stimmt etwas nicht mit mir? Sollte ich mich nicht danach sehnen, die Welt zu bereisen? So wie all die anderen, die von fremden Orten erzählen und schwärmen, wie schön es gewesen ist? So schön, dass sie am liebsten da geblieben wären?

Ich höre diesen Menschen gerne zu, wenn ihre Augen glänzen und ihre Begeisterung anhält, während sie in Gedanken noch weit weg sind.

Dann bin ich ganz bei ihnen und spüre genau dasselbe, obwohl ich nicht da war. Doch anstatt eine Reise buchen zu wollen, spüre ich nur eine tiefe innere Ruhe. Erfüllt von Dankbarkeit und Freude.

  1. Ich bin dankbar dafür, hier zu sein. Mit klarem Verstand, gesundem Körper und Mitgefühl im Herzen.
  2. Dankbar dafür, dass meine Töchter gesund sind.
  3. Dankbar für mein schönes Zuhause.
  4. Für das goldene Laub an den Bäumen.
  5. Für den blauen Himmel über mir.
  6. Den rotglühenden Fächerahorn vor meinem Küchenfenster.
  7. Für die Alpenkette am Horizont.
  8. Das frisch gekochte Essen am alten Holztisch.
  9. Dankbar für die Freundin, die mich nie vergisst.
  10. Für die Geschichten, die mein Leben schreibt.
  11. Dankbar für meine Worte, die im Kopf entstehen.
  12. Für den Duft von frischem Kaffee am frühen Morgen.
  13. Für die zarten Krümel meines butterweichen Croissants.
  14. Dankbar für den alten BMW, der uns seit Jahren treue Dienste leistet.
  15. Dankbar für grüne Zahlen auf dem Konto.
  16. Dankbar für die Freude auf das bevorstehende Weihnachtsfest mit meinen Liebsten.
  17. Dankbar für so viele Erinnerungen.
  18. Dankbar für meinen Mann.
  19. Für unsere Töchter.
  20. Für unseren Schwiegersohn.
  21. Dankbar für meinen grünen Daumen.
  22. Für das frisch gezupfte Basilikum vom Fensterbrett.
  23. Für die flauschige Katze auf dem kleinen Kissen zu meinen Füßen.
  24. Für die Fragen meiner Kursteilnehmer.
  25. Für die Freude über eine neue Erkenntnis.
  26. Für das gemeinsame Lachen über ein Missgeschick.
  27. Ich bin dankbar für meine coolen Loafer aus echtem Leder.
  28. Für die grünen Armlehnsessel aus weichem Samt.
  29. Für mein Spezialkissen gegen Rückenschmerzen.
  30. Dankbar für die knorrige Eiche vor meinem Wohnzimmerfenster.
  31. Für das rote Eichhörnchen voller Lebenskraft.
  32. Für die kleinen Meisen in meinem Vogelhäuschen.
  33. Dankbar für den Namen meiner Tochter auf dem Display, wenn das Telefon klingelt.
  34. Für den Kellner, der mir das Essen serviert, und den Koch, der in der Küche schwitzt.
  35. Für das Zimmermädchen im Hotel, das das Bad reinigt und die Betten macht.
  36. Dankbar für das Geschmackserlebnis beim ersten Biss in eine Erdbeertraube.
  37. Dankbar für die Einladung zu Romeo & Julia ins Deutsche Nationaltheater.
  38. Dankbar für das neue Smartphone mit generativer KI.
  39. Dankbar für meinen Mut.
  40. Für mein Selbstvertrauen.
  41. Meine Zuversicht.
  42. Dankbar für all die Ideen, die zu mir fließen.
  43. Dankbar für die Menschen, die das Internet erfunden haben.
  44. Dankbar für die Verbundenheit mit anderen Frauen.
  45. Dankbar für herzliche Worte und freundliche E-Mails.
  46. Für die Überraschung durch einen völlig unerwarteten Kommentar unter meinem Blogartikel.
  47. Dankbar für neue Perspektiven.
  48. Dankbar für junge Menschen voller Offenheit.
  49. Dankbar für jede Art von Unterstützung.
  50. Dankbar für liebevolle Hilfe ohne Bedingung.
  51. Dankbar für Erholung ohne schlechtes Gewissen.
  52. Dankbar fürs Lernen ohne Ende.
  53. Dankbar fürs Verstehen.
  54. Dankbar fürs Geben und fürs Nehmen. 
  55. Dankbar dafür, gesehen zu werden, gelesen und gehört.

Mein größter Wunsch für das letzte Quartal in 2025 besteht darin, dass diese Liste nie versiegt.

Denn was gibt es Größeres, als dankbar sein zu können für das Schönste auf dieser Welt?
Was gibt es Größeres als tiefe Freude zu empfinden bei dem, was du tust, siehst und spürst?

Das ist das einzige Ziel, das ich habe: Jeden Tag diese tiefe Freude zu verspüren.

Und damit ist meine To-Want-Liste fertig.

Ein Wunsch. Ein einziger.

 

 

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